Das Enneagramm (griechisch: ennea = neun; gramma = Buchstabe, Punkt) bezeichnet ein neunspitziges esoterisches Symbol, das als grafisches Strukturmodell, neun als grundsätzlich angenommene Qualitäten unterscheiden, ordnen und miteinander in Beziehung setzen soll. Die Wurzeln des Enneagramms sind unbekannt. Es werden viele Quellen vermutet, Spekulationen reichen von griechischen, jüdischen, christlichen und islamischen bis hin zu altbabylonischen Quellen. Im okzidentalen Kulturraum wurde es 1916 von Georg Iwanowitsch Gurdjieff vorgestellt.
Das Enneagramm wird dazu benutzt, die Menschen in neun, als fest angenommene Persönlichkeitstypen, einzuteilen. Mischtypen gibt es keine, doch kann ein Typ auch Eigenschaften eines seiner direkten Nachbarn aufweisen, z.B. könnte die Vier Eigenschaften der Drei oder Fünf haben, einen sogenannten Flügel. Jeder Typ differenziert zudem noch in drei Sub-Typen, den sozialen Untertypen, den sexuellen Untertypen oder den selbsterhaltenden Untertypen.
Nach der Enneagrammtypologie verfügt jeder Mensch über drei Intelligenzzentren: Kopf (Verstand, Ratio), Herz (Emotionen) und Bauch (Instinkt). Intelligenz hat nicht nur mit dem Kopf zu tun, so sprechen die Sufis von der "Intelligenz des Herzens", durch Daniel Goleman bekannt geworden ist auch die Emotionale Intelligenz. Entsprechend gibt es auch eine "Bauchintelligenz". Herz-Typen: Zwei, Drei und Vier, Kopf-Typen: Fünf, Sechs und Sieben, Bauch-Typen: Acht, Neun und Eins. Das bedeutet, dass beispielsweise eine Zwei die Welt in besonderem Maße auf der Gefühlsebene wahrnimmt, eine Fünf auf der Verstandesebene und eine Acht auf einer instinktiven Ebene. Die Zwei als Herz-Typ oder die Acht als Bauch-Typ sind deswegen jedoch keine schlechteren Denker, sie ziehen primär nur ein anderes Intelligenzzentrum zu Rate, um sich in der Welt zurechtzufinden. Für Kopf-Typen ist es normal, ständig viel und auch komplex zu denken, für Herz-Typen ist es normal, ständig in Gefühlen "zu schwimmen", während die Bauch-Typen ständig ihre "Instinkt-Sensoren" ausgefahren haben.
Die Zuordnung zu einem der neun Enneagramm-Typen kann sich als schwierig erweisen da kein allgemein anerkannter Test existiert und die Zuweisung introspektiv und notwendigerweise subjektiv erfolgen muss. Fehleinschätzungen entstehen, wenn nur wenige Aspekte eines Menschen beachtet werden, statt das Gesamtbild zu betrachten.