Hildegard-Medizin
Die Hildegard-Medizin wurde um 1970 von den Konstanzer Ärzten Dr. Gottfried Hertzka und Dr. Wighard Strehlow entwickelt, und zwar auf der Grundlage von Schriften, welche der Hildegard von Bingen, einer Äbtissin des Mittelalters, zugeschrieben werden. Ihrer Ansicht nach handelt es sich bei Hildegards Causae et curae und Physica um visionäre, d.h. unmittelbar göttlich inspirierte Werke (eine Ansicht, welche weder von der Schulmedizin noch von der katholischen Kirche geteilt wird). Nach Hildegards Auffassung entstehen Krankheiten dann, wenn der Mensch lasterhaft lebt, d.h. nicht mit Gott und der Natur im Einklang steht. "Die Elemente" liefern, so wie sie die gesamte Welt zusammenhalten, ebenso auch das Gefüge für den menschlichen Körper. Ihre Ausbreitung und Funktion haben sie im ganzen Menschen so aufgeteilt, dass er von ihnen immerfort in Gang gehalten werden kann, ebenso wie die Elemente durch die ganze übrige Welt ausgebreitet sind und wirken. Im Menschen sind Feuer, Wasser, Luft und Erde und aus ihnen "besteht er."
Die Behandlung Herztkas und Strehlows beruht auf Vorschriften über maßvolle und ausgewogene Ernährung. Hildegard hob Kräuter und Gewürze hervor, außerdem Dinkel, Sellerie, Edelkastanie und Fenchel. Hildegard: "Dinkel ist das beste Getreide, er wirkt wärmend, fettend und kräftig, und er ist milder als andere Getreidearten, er bereitet dem, der ihn ißt, rechtes Fleisch und rechtes Blut, und er macht frohen Sinn und Freude im Gemüt des Menschen." Anwendung zahlreicher pflanzlicher Arzneien, Minerale, aber auch Edelsteine, manchmal unter Berücksichtung der Mondphase. Ausleitungsverfahren wie Aderlass und Schröpfen, Fasten, Schwitzbäder. Geregelter Wechsel von Ruhe und Aktivität. Seelische Reinigung durch Liebe und Hoffnung, Musik, Gebet und Meditation.
Quelle: www.wikipedia.de