MBSR – Stressbewältigung durch Achtsamkeit
MBSR ist ein achtsamkeits-basiertes Stressbewältigungsprogramm, dass in den 1980er-Jahren an der Universitätsklinik von Massachusetts (USA) für Menschen entwickelt wurde, die unter großer Belastung stehen.
Achtsamkeit ist eine einfache und zugleich hochwirksame Methode der Selbstregulation, und bedeutet, aufmerksam und bewusst im gegenwärtigen Augenblick zu verweilen. Sie ist eine offene, annehmende und nicht-wertende Haltung gegenüber allem, was von Moment zu Moment geschieht. Achtsamkeit fördert eine gelassene, positive Lebenseinstellung, die Entwicklung neuer Perspektiven sowie kreative Handlungsmöglichkeiten.
In diesem Programm lernen Teilnehmer mit Stress und Belastungen gelassener umzugehen, klare und für sie stimmige Entscheidungen zu treffen und wieder in ihre Mitte zu kommen. Sie kommen wieder in Kontakt mit sich selbst, beginnen ihre Bedürfnisse zu erkennen und zu respektieren, lernen körperliche Symptome als hilfreiche Signale zu deuten und mit Gefühlen wie Wut und Angst konstruktiver umzugehen. Sie lernen, Grenzen zu setzen, angemessen zu kommunizieren und für sie stimmige Lösungen zu entwickeln.
Ziel dieses Programms ist es, die eigene Achtsamkeit zu schulen und damit stressauslösende Mechanismen zu entlarven und auf dieser Basis adäquate Handlungsalternativen zu entwickeln. Dies erfordert viel Eigeninitiative, Disziplin beim täglichen Üben und die Bereitschaft zur Selbstreflexion. Kernübung der Achtsamkeit ist die Meditation; durch das permanente Training, aus Gedanken wieder auszusteigen und zurück zum Atem zu kommen, trainieren wir unsere Fähigkeit, immer präsenter zu werden und uns immer weniger zu verstricken. Das beruhigt mit der Zeit den Geist und wir bleiben auch in unserem Alltag selbst in schwierigen Situationen, die uns normalerweise vollkommen mitreißen würden, präsent und handlungsfähig.
Text: Maren Schneider